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Meinung: Friedensverhandlungen: Endstation Hoffnung

Eigentlich ist er mit seinen 77 Jahren zu alt, um noch als Hoffnungsträger zu gelten. Dennoch wäre bei der Wahl zum israelischen Ministerpräsidenten die Kanditatur von Shimon Peres an Stelle von Ehud Barak die einzige Möglichkeit gewesen, die Linke und die israelischen Araber zu mobilisieren - und den Sieg von Ariel Scharon noch einmal in Gefahr zu bringen.

Eigentlich ist er mit seinen 77 Jahren zu alt, um noch als Hoffnungsträger zu gelten. Dennoch wäre bei der Wahl zum israelischen Ministerpräsidenten die Kanditatur von Shimon Peres an Stelle von Ehud Barak die einzige Möglichkeit gewesen, die Linke und die israelischen Araber zu mobilisieren - und den Sieg von Ariel Scharon noch einmal in Gefahr zu bringen. Doch Barak hat nun die letzte Frist für einen Rücktritt von der Kandidatur verstreichen lassen. So führt wohl kein Weg am Unausweichlichen vorbei: Punkt, Satz und Sieg für Scharon. Das israelische Friedenslager ist im Moment in einem erbärmlichen Zustand. Das ist weniger Baraks sprunghaftem Politikstil als vielmehr Jassir Arafat zuzuschreiben: Niemand versteht, warum die Palästinenser gerade jenen Ministerpräsidenten mit einer Intifada bestraften, der ihnen so weit entgegengekommen war wie niemand zuvor. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" war schon immer die Leitlinie der Friedensaktivisten im Nahen Osten. Doch so demoralisiert waren sie noch nie. Trotzig wollen viele den Wahlen fern bleiben, damit Arafat in Scharon die Quittung für seine Gewalt-Agitation erhält. Doch Trotz ist ein schlechter Ratgeber. Im leicht entflammbaren Nahen Osten allemal.

clw

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