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Führerschein mit 17: Prüfung für Alte

Darf man 17-jährigen, unreifen Teenagern erlauben, sich ans Steuer eines Autos zu setzen und loszufahren? Ist das nicht eine große Gefahr für alle anderen Autofahrer, Radler und Fußgänger? Ist es nicht, hat Verkehrsminister Ramsauer nun ermitteln lassen. Im Gegenteil.

Leitet ein Erwachsener auf dem Beifahrersitz den Anfänger an, kommt es sogar seltener zu Unfällen und Verkehrsverstößen. Deshalb wird das begleitete Fahren mit 17 ab 2011 bundesweit zur Regel. Zugleich lehnt es der Minister aber ab, bei alten Menschen verschärft zu prüfen, ob sie noch fahrtauglich sind. Das ist inkonsequent. Zwar stimmt es, dass bei den 18- bis 24-Jährigen das Unfallrisiko am größten ist und dass Senioren seltener und zurückhaltender fahren. Verursachen sie einen Crash, hat der aber oft schwere Folgen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Ramsauer die Alten schonen will, weil sie als Wählergruppe immer bedeutender werden. Dann darf der Minister aber nicht in derselben Pressekonferenz mit ernster Miene verkünden, dass es ihm das wichtigste Anliegen sei, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu senken. Will er glaubwürdig bleiben, muss er für das Ziel auch einstehen – selbst, wenn er sich Ärger mit den Alten einhandelt.

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