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Meinung: Für alle Fälle

Das muss ein Mal gesagt werden: Jürgen Wilhelm Möllemann wird oft verkannt. Tatsächlich.

Das muss ein Mal gesagt werden: Jürgen Wilhelm Möllemann wird oft verkannt. Tatsächlich. Er hat sich, seinerzeit junger Staatsminister im Außenamt, als Minenhund Hans-Dietrich Genschers verdient gemacht, aber für die Öffentlichkeit unmöglich. Damals war es ihm egal. Möllemann hat politisches Gespür wie nur wenige, zumal in der FDP, kann (wahl-)kämpfen. Und weil das viel belächelte Projekt 18 immerhin auf die FDP Wirkung hat, hätte Möllemann jetzt gerne die gewissermaßen ultimative Rehabilitierung: die Wahlkampfleitung 2002. Bloß bekommt er die nicht, und das klingt auch wieder riskant. Denn Möllemann bleibt andererseits, wie er ist: Er kennt jeden Trick, und er wendet ihn an. Wie vor Jahren, als er Otto Graf Lambsdorff zum Parteichef machte oder Klaus Kinkel zum Außenminister. Also: Geht jetzt das Momentum der letzten Monate verloren? Nein. Guido Westerwelle kennt seinen Möllemann - und hat ihn mit Innenpolitik und Innerer Sicherheit betraut. Wie clever: Das ist ein wirklich wichtiges Feld für einen mit politischem Gespür. Sich mit Otto Schily zu messen, das muss Möllemann reizen. Immerhin ist Schily jetzt eine große Nummer. Gelingt es, hat Möllemann mindestens einen neuen Ruf gewonnen.

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