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Meinung: Furcht vor dem Fall

Dem Sommertheater droht ein weiteren Titel: Hans Kremendahl oder die Schwierigkeit der SPD in NRW, sich von sich selbst zu befreien. Und das im größten Bundesland, das auch noch für die Bundestagswahl entscheidend sein wird.

Dem Sommertheater droht ein weiteren Titel: Hans Kremendahl oder die Schwierigkeit der SPD in NRW, sich von sich selbst zu befreien. Und das im größten Bundesland, das auch noch für die Bundestagswahl entscheidend sein wird. Da steht der Wuppertaler Oberbürgermeister unter Korruptionsverdacht, ist sogar angeklagt, aber sein Amt wollte er trotzdem nicht aufgeben. Die Sache steht so: Als Beamter kann Kremendahl nicht einfach zurücktreten, und finanziell stünde er vor dem Nichts. Deshalb sträubte sich Kremendahl – und auch, weil er beharrlich dabei bleibt, an den Vorwürfen sei nichts dran. Erst wenn er wirklich vor Gericht stehen sollte, wollte der Oberbürgermeister sein Amt ruhen lassen. Und es gelte doch, bis zum Beweis des Gegenteils, die Unschuldsvermutung. Ja, der Mann verteidigte sich dermaßen zäh, dass manche sogar in ihrem Urteil schwankend wurden. Inge Wettig-Danielmeier zum Beispiel. Am Donnerstag wusste die SPD-Schatzmeisterin nicht mehr, ob der OB im Sinne der Anklage wirklich schuldig ist. Einen Rücktritt wollte sie nicht mehr fordern, im Gegensatz zum Landesvorsitzenden Harald Schartau und zum Ministerpräsidenten Wolfgang Clement. Erst, nachdem der Regierungspräsident von Düsseldorf laut über eine Suspendierung des Oberbürgermeisters nachdachte, reagierte Kremendahl. Spät, vielleicht zu spät erklärte er sich bereit, seine Amtsgeschäfte abzugeben. Vorerst. Der Fall allerdings ist schon jetzt: ein Trauerspiel. cas

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