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Meinung: Ganz schön clever

Wenn die Hälfte eines Konjunkturaufschwungs wirklich der Glaube daran, also Psyschologie ist, kann Edmund Stoiber im Falle eines Wahlsiegs einen dicken Trumpf ausspielen. Lothar Späth als ein um zusätzliche Kompetenzen gestärkter Wirtschaftsminister im Kabinett des Bayern – das hat was.

Wenn die Hälfte eines Konjunkturaufschwungs wirklich der Glaube daran, also Psyschologie ist, kann Edmund Stoiber im Falle eines Wahlsiegs einen dicken Trumpf ausspielen. Lothar Späth als ein um zusätzliche Kompetenzen gestärkter Wirtschaftsminister im Kabinett des Bayern – das hat was. Der 64-jährige, ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident verkörpert wie kaum ein anderer in der Politik Überzeugungskraft, Ideenreichtum, Fleiß und Charisma. Gegen alle Unkenrufe ist es ihm innerhalb eines Jahrzehnts gelungen, aus einer planwirtschaftlichen Ruine den Jenoptik-Konzern zu schmieden, der ordentliche Gewinne einfährt. Späth war ein visionärer Landespolitiker, bis er nach seinem Rücktritt in der Wirtschaft eine neue Karriere machte. Wenn er nun auf der Bundesebene wieder in die Politik zurückkehrt, ist das für ihn ein später Triumph. Vor 20 Jahren hatte er zu jenen gehört, die beim Bremer CDU-Parteitag gegen Helmut Kohl putschen wollten und dann klein beigeben mussten. Nun ist Späth - vielleicht - wieder da. Ein Wessie mit Ostkompetenz, das hat Stoiber in seinem Team gefehlt. Eines steht jetzt schon fest, sollte es zum Regierungswechsel kommen: Langweilig wird Wirtschaftspolitik mit Späth nicht. GA

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