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Meinung: Gefühltes Recht

NEUES GESETZ GEGEN SCHWARZARBEIT

Hier wird ein wenig an der Steuer vorbei geputzt, dort gemauert. Würden alle brav ihre fälligen Sozialversicherungsbeiträge und Steuern überweisen, hätte der Staat laut Schätzungen einige hundert Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Hans Eichel müsste sich keine Gedanken übers Sparen machen. Das Problem: Diese Rechnung geht an der Realität vorbei. Den vollen Preis würde wahrscheinlich nie jemand zahlen. Und: Schwarzarbeit wird es so lange geben, wie sie sich lohnt. Dienstleistungen sind durch hohe Steuern und Abgaben sehr teuer. Umgeht man diese Belastungen, ist eine Menge zu sparen. Da nehmen Schwarzarbeiter und Auftraggeber gern in Kauf, dass ihre Position bei Streitigkeiten denkbar schlecht ist. Erst wenn die regulären Handwerkerpreise nicht allzu weit von den Löhnen für Schwarzarbeiter entfernt sind, werden sich die Bürger – schon aus reiner Bequemlichkeit – für die rechtlich sichere Variante entscheiden. Bis dahin wird Schwarzarbeit von manchen sogar als ziviler Ungehorsam gegen die Unverfrorenheit des Staates empfunden. Da hilft auch ein neues Gesetz nicht. Recht muss, um zu wirken, auch als gerecht empfunden werden. hop

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