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Geiselbefreiung: Kopf in den Wüstensand

Elf Tage lang mussten die entführten Touristen auf ihre Rettung warten. Dabei hätte es zu dem Überfall gar nicht kommen dürfen.

Alle können aufatmen. Elf Tage lang dauerte die Tortur in der 40 Grad heißen Wüste. Und als dann noch Gefechte zwischen sudanesischen Soldaten und Geiselnehmern gemeldet wurden, musste das Schlimmste befürchtet werden. Zum Glück ist es anders gekommen, jetzt sind alle wohlbehalten auf dem Weg nach Hause. Doch wenn sich der aufgewirbelte Wüstensand einmal gelegt hat, stellen sich eine ganze Reihe unangenehmer Fragen. Zum einen schält sich eindeutig heraus, dass die kleine Gemeinde von Safari-Veranstaltern, Fahrern und Wüstenguides dieser superteuren Spezialtouren sehr genau wusste, dass es in der Grenzregion zum Sudan seit Monaten immer mulmiger wurde. Der spektakuläre Autoraub im Januar hätte einen Deutschen und drei Engländer um ein Haar das Leben gekostet. Der Bericht von dem Überfall auf ein deutsch-schweizerisches Duo stand monatelang mit allen Details im Internet. Und zum anderen hat das ägyptische Militär bei früheren Anzeigen die Raubüberfälle von bewaffneten Pick-up-Trupps aktiv vertuscht. Ein bitterer Befund: Das Oasen-Schweigekartell von Safarifirmen, Militäroffizieren und einigen betroffenen Touristen wäre elf älteren Herrschaften aus Deutschland und Italien beinahe zum Verhängnis geworden. M.G.

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