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Geiselnahmen: Reden ist Blech

In Afghanistan bangt noch eine deutsche Geisel um ihr Leben. Wie soll die Bundesregierung am besten auf Geiselnahmen reagieren? Zahlen oder nicht zahlen?

Die Bundesregierung steht, wenn die Zeichen nicht trügen, vor einem Streit darüber, wie sie am besten auf Geiselnahmen reagiert. Kurz gefasst: zahlen oder nicht zahlen? Man stelle sich jetzt einen öffentlichen Disput darüber vor, wohin Erpressung führt – angesichts der Tatsache, dass in Afghanistan noch eine deutsche Geisel um ihr Leben bangt und jedermann weiß, wie genau die Taliban die Medien verfolgen. Hat nicht der Außenminister gerade vor einem "Medienkrieg" gewarnt? Ein solcher Streit wäre verantwortungslos, ja geradezu obszön, eine Entblößung der Hilflosigkeit. Wer sich in diesen Medienkrieg begibt, kann nicht gewinnen. Es gibt keine stärkere Waffe gegen die, die immer noch radikaler sein können, als das Schweigen. Zum einen dürfen Geiselnehmer nicht öffentlich herausgefordert werden, ihren Worten Taten folgen zu lassen, also brutal bis zum Ende zu sein. Zum anderen muss einer nicht darüber reden, wenn er doch konsequent handelt und sich nicht erpressen lässt. Es wird sich schon herumsprechen, nicht zuletzt bei den Taliban. Gegen politische Verhandlungen über die friedliche Zukunft des Landes spricht das nicht. Aber auch dafür gilt: kein Gerede. (cas)

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