zum Hauptinhalt

Meinung: Geister der Vergangenheit

Es ist ein denkbar schlechter Ausgang. Der Streit über die Auszählung weckt all die bösen Erinnerungen an die 80er Jahre, als sich die mexikanische Staatspartei PRI mit obszönen Wahlmanipulationen lange an der Macht hielt.

Es ist ein denkbar schlechter Ausgang. Der Streit über die Auszählung weckt all die bösen Erinnerungen an die 80er Jahre, als sich die mexikanische Staatspartei PRI mit obszönen Wahlmanipulationen lange an der Macht hielt. Selbst wenn der Sieg des konservativen Felipe Calderon am Ende Bestand hat, fehlt ihm die Autorität für die nötigen Reformen. Nicht mal 36 Prozent haben für ihn gestimmt. Dabei braucht Mexiko zweierlei ganz dringend: mehr Wachstum, um das horrende Gefälle zu den USA abzubauen, und eine gerechtere Verteilung der Einkommen. Mehr als eine Million Mexikaner machen sich Jahr für Jahr auf den lebensgefährlichen Marsch durch die Wüste, weil sie zu Hause keine Perspektive sehen und in „el Norte“ in einer Stunde mehr verdienen als daheim an einem ganzen Tag. Mexikos junge Demokratie steht vor einem Test. Der Sozialist Lopez Obrador spielt mit dem Feuer, wenn er mit Straßenprotesten weitere Auszählungen oder gar eine Neuwahl erzwingen will. Dennoch sollten ihm die Konservativen alle rechtlichen Mittel gewähren. Absolute Transparenz und die Bestätigung, dass alles mit rechten Dingen zuging, sind die einzigen Mittel, die Mexiko von den Geistern der Vergangenheit befreien können. cvm

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false