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Meinung: Geld ist nicht alles

METALL-TARIFRUNDE

Das sieht nach Beutelschneiderei aus. Die 3,5 Millionen Beschäftigen in der Metallindustrie sollen in diesem Jahr 1,2 Prozent mehr Lohn kriegen, im nächsten Jahr nochmal 1,2 Prozent. Da aber die bereits vereinbarte Angleichung der Arbeiter an die Angestelltenverdienste 0,7 Prozent pro Jahr schluckt, bleibt für die reine Lohnerhöhung 0,5 Prozent. Im Ergebnis sinkt die Kaufkraft, weil die Preise mindestens um ein Prozent steigen werden: Die Metaller haben faktisch nicht mehr, sondern weniger Geld in der Tasche. Ob sich die IG Metall darauf einlässt? Das glauben nicht mal die größten Utopisten im Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Alle Signale deuten darauf hin, dass die Konjunktur 2004 anspringt und 2005 richtig in Schwung kommt: Aktienkurse, Umsätze und Gewinne der Unternehmen ziehen wieder an. Gesamtmetall weiß das und wird sich in den Verhandlungen entsprechend bewegen – was das Geld betrifft. Richtig auf den Baum bringen die Arbeitgeber die Metaller aber mit dem Arbeitszeitkorridor. Die Firmenchefs sollen demnächst mit ihren Betriebsräten klären dürfen, wie viele Stunden gearbeitet und wie viele Mehrarbeitsstunden bezahlt werden. Im Extremfall wäre das die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche. Die Tarifstrategen werden ein Wunder brauchen, um in diesem Punkt einen Kompromiss zu finden. Sonst gibt es Streik. alf

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