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Meinung: Genug verteilt

REFORM DER KRANKENVERSICHERUNG

Wieder ein neues Konzept, wieder eine neue Meinung: Diesmal diskutiert die RürupKommission zur Reform der Sozialsysteme offenbar die Idee des Gesundheitsökonomen Lauterbach, alle Bürger und Beitragszahler in die gesetzliche Krankenversicherung zu zwingen. Den privaten Kassen soll nur noch die Zusatzversicherung übrig gelassen werden. Die Patienten sind inzwischen verunsichert, die privaten Kassen verbittert. Ob es so kommt? Wahrscheinlich nicht. Denn erstens sitzen in der Kommission auch Wissenschaftler, die genau das Gegenteil fordern. Zweitens würden die Bürgerversicherung, höhere Beitragsbemessungsgrenzen und das Heranziehen anderer Einkommen zwar mehr Geld bringen. Aber das würde keines der strukturellen Probleme lösen. Statt Reform würde bloß weitere Umverteilung stattfinden. So geht es nicht. Die Kommission soll prüfen, wo das Gesundheitssystem nicht effizient ist, wo es zu viel leistet und wo es Dinge bezahlt, die gut tun, allerdings nicht mehr finanzierbar sind. Und da wird jetzt die finanzielle Dimension deutlich. Rund 40 Milliarden Euro müssen gespart werden, wenn die Beiträge auf rund zwölf Prozent sinken sollen. 40 Milliarden Euro: Dazu müsste man das Krankengeld und die Privat-Unfälle und die versicherungsfremden Leistungen und den Zahnersatz aus dem System nehmen – das sind die Dimensionen, um die es geht. Dass da manch einer lieber die Einnahmen erhöhen würde, ist verständlich. Hilfreich ist es nicht. uwe

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