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Meinung: Geordneter Übergang

VEREINTE NATIONEN VERMITTELN IM IRAK

Endlich einmal gute Nachrichten aus dem Irak – die Vermittlung der UN zeigt Erfolg. Ende Juni soll die Regierungsgewalt in einheimische Hände übergehen, gefolgt von freien Wahlen. Einerseits ist damit das Hauptziel der amerikanischen Regierung erreicht, den Machttransfer rechtzeitig vor den Präsidentschaftswahlen und unabhängig von einem Urnengang in dem von Gewalttaten gebeutelten Land zu bewerkstelligen. Andererseits aber haben die UNEmissäre erkannt, dass sich ein politisches Leben, funktionierende Parteien und Parlamentswahlen nicht innerhalb weniger Monate aus dem Boden stampfen lassen. Entscheidend wird nun sein, ob es den UN gelingt, das Vertrauen der Schiiten zu behalten. Noch hat die gemäßigte geistliche Führung unter Ajatollah al Sistani die radikalen Kräfte einigermaßen unter Kontrolle. Denn das begreifen auch die antiamerikanischen Heißsporne in ihren Reihen: Nur freie Wahlen unter internationaler Kontrolle bieten die Gewähr, dass die Schiiten am Ende entsprechend ihrer Bevölkerungsstärke an der Macht beteiligt werden. Und seit dieser Woche stehen die Vereinten Nationen mit ihrer globalen Reputation dafür ein. M.G.

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