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Georgien: Politischer Abenteurer

Zigtausende Georgier verlangen den Rücktritt des Präsidenten und verleihen, weil er sich weigert, ihren Forderungen inzwischen mit täglichen Aktionen zivilen Ungehorsams Nachdruck. Mittelfristig dürften sie Erfolg haben.

Tiefer sinken kann man kaum. Nicht als Mensch und nicht als Politiker: Ausgerechnet von Altpräsident Eduard Schewardnadse – jenem Mann, den er vor gut fünf Jahren im Namen des georgischen Volkes selbst entmachtete – musste Michail Saakaschwili sich mahnen lassen, den Willen des Volkes zu respektieren. Denn zigtausende Georgier verlangen seinen Rücktritt und verleihen, weil er sich weigert, ihren Forderungen inzwischen mit täglichen Aktionen zivilen Ungehorsams Nachdruck. Mittelfristig dürften sie Erfolg haben. Die Bush-Regierung , die Saakaschwili einst an die Macht hievte und ihm, weil es um Kontrolle der Transportwege für die Öl- und Gasvorkommen der Kaspi-Region ging, ein Demokratiepotenzial andichtete, das er nie besaß, ist Vergangenheit. Der neue Herr des Weißen Hauses aber setzt auf eine pragmatische Außenpolitik und hält Distanz zu politischen Abenteurern vom Schlage Saakaschwilis. Denn der stürzte die Welt durch den Krieg um Südossetien im vergangenen August in einen der gefährlichsten Konflikte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Je eher er die Quittung dafür bekommt, desto besser. win

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