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Ausgesessen: 2001 gingen die Spreepark-Betreiber pleite. Seitdem ist nicht nur das Gestrüpp über den Rummel gewachsen, sondern auch der Schuldenberg.

© Kitty Kleist-Heinrich

Geplatzte Versteigerung des Spreeparks in Berlin: Nußbaums Notbremse

Kurz bevor der landeseigene Liegenschaftsfonds sich den Spreepark für viel Geld ans Bein binden konnte, zog die Verwaltung die Notbremse und ließ das Verfahren stoppen. Kaum denkbar, dass der Krimi um den siechenden Rummelplatz noch ein Happy End haben wird.

Verschnarchte Berliner Verwaltung? Keineswegs. Am Mittwoch sollte der Spreepark zwangsversteigert werden, jener siechende Rummelplatz, der bisher jeden Investor vergraulte. Land und Bank haben hier Millionen in den Sand gesetzt – und schienen zumindest einen Teil davon wieder in Aussicht zu haben, als ein privater Bieter nach einem Duell mit dem landeseigenen Liegenschaftsfonds fast 2,5 Millionen Euro auf den Tisch legen wollte. Doch bevor der Hammer fiel, ließ das Finanzamt – der oberste Gläubiger auf der Liste – das Verfahren vorerst stoppen.

Mit dieser Notbremse hat einer von Ulrich Nußbaums Beamten seinem Chef viel Ärger erspart: Der Finanzsenator hätte sonst erklären müssen, warum er buchstäblich um jeden Preis eine so schwierige Immobilie an sich reißt. Die Verwaltung macht eine Gegenrechnung auf, wonach der Schaden wegen künftiger Pachtforderungen weit höher gelegen hätte als das nun entgangene Gebot.

Und ein Investor erlebt, wie das Land mit ihm zockt. Ob die Aktion clever war oder dreist, ist eine Frage des politischen Standpunktes. Aber dass die Verwaltung praktisch seit der Wende am Spreepark scheitert, ist leider wahr. Kaum denkbar, dass dieser Krimi noch ein Happy End haben wird.

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