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Meinung: Gesetze der Fairness

Das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird keine große Rolle spielen: „Globalisierung gerecht gestalten“, fordert der DGB in seinem Aufruf zum 1. Mai.

Das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird keine große Rolle spielen: „Globalisierung gerecht gestalten“, fordert der DGB in seinem Aufruf zum 1. Mai. Das heißt für den DGB: fair teilen zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd. Doch auf den Versammlungsplätzen in Leipzig und Duisburg, in Berlin und Kassel wird es am Mittwoch um faire Verteilung zwischen Oben und Unten in Deutschland gehen. Vor allem die IG-Metall wird den Feiertag der abhängig Beschäftigten zur Mobilisierung für den Arbeitskampf nutzen; ab kommenden Montag wird gestreikt. Fair teilen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern? Später vielleicht. Denn auch der deutsche Arbeitnehmer denkt vor allem an den eigenen Geldbeutel, und wenn die Beschäftigten an Fairness denken, dann fallen ihnen womöglich die zum Teil obszön gestiegenen Vorstandsbezüge in Deutschland ein, aber nicht die Hungerlöhne in Asien oder Afrika. Also wird gestreikt, weil die Gewerkschaft Nachholbedarf geltend macht. Die Arbeitgeber wollen kaum mehr als drei Prozent mehr Geld rausrücken, die IG Metall beharrt auf mindestens vier Prozent. Beide Parteien könnten mit einem eskalierenden Arbeitskampf der Volkswirtschaft schaden. Und was machen dann die Arbeitslosen? Sie sind nicht am Streik beteiligt. Und spielen ja auch keine Rolle: am 1. Mai, dem Tag der Arbeit.alf

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