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Meinung: Gleitender Ausstieg

Womöglich macht man so aus der Not eine Tugend. Um aus der festgefahrenen Position zu kommen, wird eine andere Richtung eingeschlagen.

Womöglich macht man so aus der Not eine Tugend. Um aus der festgefahrenen Position zu kommen, wird eine andere Richtung eingeschlagen. Im konkreten Fall des öffentlichen Dienstes heißt das: keine Arbeitszeitverlängerung für alle, sondern differenzierte Zeiten. Wer alt ist oder schwer anzupacken hat, der arbeitet künftig in der Woche weniger als die jungen Kollegen oder die Büroangestellten, die das ganze Jahr im Trockenen sitzen. Dadurch wird auch das politische Ziel der Rente mit 67 erreichbarer, denn das Ende des Erwerbslebens kann eher nach hinten verschoben werden, wenn mit zunehmenden Alter zumindest die zeitliche Belastung schrumpft. Auf diesem Wege wird ein gleitender Ausstieg möglich. Als weiteres Instrument dazu gibt es die Arbeitszeitkonten. Anstatt sich Überstunden auszahlen zu lassen oder abzubummeln, sammelt der Arbeitnehmer die Mehrarbeit über Jahre und Jahrzehnte und löst das Zeitguthaben am Ende ein – für einen vorgezogenen Ruhestand, den er sich selbst verdient hat. Wir brauchen diese Lebensarbeitszeitkonten spätestens dann, wenn in ein paar Jahren die Altersteilzeit ausläuft. Denn in Handwerk und Industrie, in Pflegeberufen und auf dem Bau können die wenigsten bis 67 arbeiten. Die Tarifparteien sind dabei, sich darauf einzustellen. alf

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