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Griechenland: Ruinöse Rosskur

Die EU und die Regierung in Athen erwarteten bisher, dass Griechenland gegen Ende 2013 das Tal der Rezession hinter sich lässt und auf den Wachstumspfad zurückkehrt. Gestern vertröstete Finanzminister Venizelos seine Landsleute erneut: Wachstum werde es erst 2014 geben.

Die EU und die Regierung in Athen erwarteten bisher, dass Griechenland gegen Ende 2013 das Tal der Rezession hinter sich lässt und auf den Wachstumspfad zurückkehrt. Gestern vertröstete Finanzminister Venizelos seine Landsleute erneut: Wachstum werde es erst 2014 geben. Doch all diese Konjunkturprognosen sind mit Vorsicht zu genießen. Denn in der Vergangenheit lagen die offiziellen Vorhersagen meist krass daneben. So sagte die EU-Kommission für Griechenland noch Mitte 2011 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent voraus. Tatsächlich war das Minus mit rund sieben Prozent doppelt so groß. Der wirtschaftliche Absturz ist vor allem ein Ergebnis der Auflagen der Troika, die viel zu einseitig auf Ausgabenkürzungen setzt und zu wenig auf Wachstumsimpulse – eine Rosskur, die das Land vollends zu ruinieren droht und enorme soziale Spannungen heraufbeschwört. Auch die Athener Politiker tragen Schuld, weil sie bei den Strukturreformen, die Griechenland für Investoren attraktiver machen könnten, viel zu zögerlich vorangehen. So spart sich das Land immer tiefer in die Rezession. Wenn nicht schleunigst die Weichen zum Wachstum gestellt werden, wird der Schuldenschnitt schnell verpuffen. öhl.

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