zum Hauptinhalt

Griechenlands Schulden: Im Teufelskreis

Jetzt bestätigt sich, worauf skeptische Beobachter schon seit langem hinwiesen: Die Erfolgsmeldungen zur Konsolidierung der griechischen Staatsfinanzen sind mit Vorsicht zu genießen. Es stimmt: Griechenland hat sein Haushaltsdefizit seit 2009 um rund zwölf Prozentpunkte gesenkt.

Jetzt bestätigt sich, worauf skeptische Beobachter schon seit langem hinwiesen: Die Erfolgsmeldungen zur Konsolidierung der griechischen Staatsfinanzen sind mit Vorsicht zu genießen. Es stimmt: Griechenland hat sein Haushaltsdefizit seit 2009 um rund zwölf Prozentpunkte gesenkt. Kein anderes EU-Land hat so stark gespart. Aber die Zahlen sind nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass der griechische Staat viele Rechnungen unbezahlt lässt. Auch die nach Athen überwiesenen Gewinne europäischer Notenbanken aus den Erlösen fälliger griechischer Staatsanleihen entlasteten den Haushalt. Die Frage muss erlaubt sein, wie nachhaltig die Konsolidierung ist. Unstrittig ist, dass sich bis Ende 2016 eine neue Finanzlücke auftut. Es geht um mindestens elf Milliarden Euro. Nun denkt die EU über ein drittes Hilfspaket nach. Weitere Kredite würden allerdings neue Sparauflagen bedeuten und die ohnehin untragbare Schuldenlast des Landes weiter vergrößern. Die wahrscheinlichen Folgen wären eine verlängerte Rezession und ausbleibende Steuereinnahmen, die weitere Hilfen nötig machen würden – ein Teufelskreis, der noch tiefer in die Schuldenfalle führt. Griechenland braucht deshalb entschlossene Schuldenerleichterungen. öhl.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false