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Griechische Finanzen: Ausgespart

Die Athener Überlegungen zu einer Umschuldung stehen noch ganz am Anfang, Verhandlungen mit den Gläubigern habe man bisher nicht geführt, heißt es im griechischen Finanzministerium. Deshalb ist es zu früh, darüber zu spekulieren, welche Chancen die griechischen Pläne, die Rückzahlung der Hilfskredite zu strecken, bei den Euro-Partnern haben.

Die Athener Überlegungen zu einer Umschuldung stehen noch ganz am Anfang, Verhandlungen mit den Gläubigern habe man bisher nicht geführt, heißt es im griechischen Finanzministerium. Deshalb ist es zu früh, darüber zu spekulieren, welche Chancen die griechischen Pläne, die Rückzahlung der Hilfskredite zu strecken, bei den Euro-Partnern haben. Sicher ist: Griechenlands erdrückende Schuldenlast – in diesem Jahr wird sie fast 176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen – muss leichter werden. Sonst kann das Land die Vorgabe, seine Schuldenquote bis 2020 auf 124 Prozent zu senken, niemals erreichen. Das wissen auch die Euro-Finanzminister, die Griechenland bereits im vergangenen November Schuldenerleichterungen in Aussicht gestellt haben. Da ein Schuldenschnitt politisch nicht gewollt ist, bleiben nur zwei Stellschrauben: die Laufzeit der Hilfskredite und die Zinsen. Ein dritter, entscheidender Faktor wird aber oft übersehen. Die immense Schuldenquote ist nicht zuletzt ein Ergebnis der Rezession, in die das Land durch die Sparvorgaben getrieben wurde. Gemessen an der Wirtschaftsleistung des Vor-Krisen-Jahres 2008 beträgt die heutige Schuldenquote nur 138 Prozent. Wenn Griechenlands Schuldenlast tragbar werden soll, braucht das Land nachhaltiges Wachstum. Das sollten jene bedenken, die Griechenland jetzt mit einem dritten Hilfspaket weitere Sparauflagen verordnen wollen. öhl

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