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Grüne Plakate: Du, Du, Du

Warum soll sich jeder mit „Du“ ansprechen lassen? Das schwedische Möbelhaus wirbt für seine Fleischbällchen mit der Frage „Wusstest Du, dass man Köttbullar wie Tschöttbullar ausspricht?

Warum soll sich jeder mit „Du“ ansprechen lassen? Das schwedische Möbelhaus wirbt für seine Fleischbällchen mit der Frage „Wusstest Du, dass man Köttbullar wie Tschöttbullar ausspricht?“. Der kalifornische Apfel-Computer-Globalizer schreibt über Produkte selbstbewusst: „Uns gefällt es. Und Dir bestimmt auch.“ Jetzt auch noch die Grünen. „Und Du?“ steht unübersehbar auf den zehn Wahlplakatmotiven. Mit der sehr persönlichen Anrede will die Partei in den direkten Dialog mit dem Wähler treten. So lautet die Begründung. Nur will nicht jeder, der sich mit politischen Inhalten auseinandersetzt, automatisch von einer Partei mit „Du“ angesprochen werden und ein Vertrauensverhältnis suggeriert bekommen, das es nicht gibt. Spitzenkandidat Jürgen Trittin hat auf dem Bundesparteitag im November gesagt, man wolle schwarze, also CDU-Wähler gewinnen. Will man so bürgerliche Kreise ansprechen? „Du Christdemokrat“? Respekt vor dem Wähler hat auch mit Umgangsformen zu tun. Dumm nur, dass fast die Hälfte der Grünen-Sympathisanten Angela Merkel sehr sympathisch findet und sie für kompetent hält. Die müssen die Grünen mit Argumenten überzeugen, aber nicht mit einem Wahlspruch auf Ikea-Niveau. sib

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