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Grüne und die A 100: Ruf der Verzweiflung

Wollen die Grünen Harakiri begehen? Mit dem Thema A 100 können sie Mitte-Rechts nicht so viel gewinnen, wie sie in der linken Mitte verlieren.

Wollen die Grünen in Berlin nicht mehr regieren? Nachdem klar ist, dass Renate Künast nicht mehr Regierende werden wird, weil sie inzwischen für eine rot-grüne Koalition mit Klaus Wowereit an der Spitze trommelt, ist Fraktionschef Volker Ratzmann Stimmführer für die Zeit nach der Wahl. Und der erklärt eben den Verzicht auf die Verlängerung der A 100 zur Bedingung für Rot-Grün.

Das klingt wie ein weiterer Ruf der Verzweiflung: Seht her, wir sind immer noch links, ihr könnt uns doch wählen! Damit richtet sich Ratzmann an die Piraten-Anhänger, eine wachsende Schar, denn Stimmen für sie fehlen vor allem den Grünen. Und er wendet sich an die Urgrünen, die Stammwähler, die zwischendurch nicht mehr wählen wollten: Sie waren vergrätzt worden von Künasts Spielchen mit Grün-Schwarz. Nur gewinnen die Grünen Mitte-Rechts nicht so viel, wie sie in der linken Mitte verlieren. Wie man sieht.

Ach, eine Gemengelage ist das. Im Ergebnis kann sie bedeuten: 1. Wowereit, der sowieso bloß eine knappste Mehrheit für die verlängerte A 100 in der SPD hat, verzichtet darauf und schafft sich das Problem vom Hals. 2. Die Grünen werden, wenn sie doch mit der SPD koalieren, dafür mit einem Senatorenposten weniger bezahlen müssen. 3. Ratzmann hat es schwer, bei Wowereit Senator zu werden. Oder es kommt ganz anders: Wowereit muss mit der CDU koalieren. Weil die Grünen schon vor der Wahl Harakiri begangen haben.

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