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Meinung: Grüne Viren gibt es nicht

DIE GEFLÜGELPEST ERREICHT DEUTSCHLAND

Es wäre so einfach, wenn es klare Schuldige gäbe: die Massentierhaltung zum Beispiel, die Seuchen wie die Geflügelpest begünstigt. Oder die Tiertransporte, die die Dynamik erhöhen, mit der die Krankheiten sich ausbreiten. Oder den Einsatz von Mastfördermitteln und Medikamenten, die Resistenzen gegen Viren und Bakterien erzeugen. Nur dass es so einfach eben nicht ist. Die Grippeviren sind in der Natur weit verbreitet: Bei Geflügel sind wilde Wasservögel das Reservoir der Krankheit. Vermutlich sind sie auch die Quelle für die jetzige Epidemie. Auch die grünste Landwirtschaftspolitik wie die in NordrheinWestfalen verhindert die Hühnerpest nicht. Und sie kann nicht mehr tun, als anderswo getan wird, nämlich Höfe sperren und Tiere töten. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es der Landwirtschaftspolitik bisher nicht gelungen, regionale Märkte für Vieh und Fleisch zu fördern und so zu verhindern, dass Tiere mitsamt ihren Krankheiten im ganzen Land herumgefahren werden. Auch hier ist die Viehhaltung in Gebieten mit geringem Viehbestand wesentlich teurer als die in Regionen, in denen viele Tiere gezüchtet, gemästet und geschlachtet werden. Auch hier müssen Tiere entweder weit transportiert werden, bis sie den Schlachthof erreichen. Oder sie werden in Betrieben gezogen, die in der Nähe der Schlachthöfe und der Verarbeitungsbetriebe sitzen. Diese Konzentration führt wieder dazu, dass sich Krankheiten, wenn sie einmal eingeschleppt sind, zu Katastrophen auswachsen.uwe

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