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Gysi und Wagenknecht: Eine wird gewinnen

Noch scheut Sahra Wagenknecht den offenen Kampf mit ihrem neuen Förderer Gregor Gysi. Die frühere Wortführerin der Kommunistischen Plattform hat aus dessen Sicht politisches Talent.

Von Matthias Meisner

Noch scheut Sahra Wagenknecht den offenen Kampf mit ihrem neuen Förderer Gregor Gysi. Die frühere Wortführerin der Kommunistischen Plattform hat aus dessen Sicht politisches Talent. Aber lieber wäre es Gysi, sie würde mit einer Bewerbung für den Linken-Fraktionsvorsitz warten. Schon vor Monaten hat Fraktionschef Gysi das alte Büro seines Kompagnons Oskar Lafontaine im Bundestag umbauen lassen zu einem kleinen Konferenzsaal – und so die Abgeordneten wissen lassen, dass er seine Macht nicht gern teilen möchte mit einer, die auch einen Namen hat. Dazu ist er in Sorge, mit Wagenknecht als Ko-Chefin könnte es seinen Laden zerreißen. Doch wie auch immer der Streit um eine Doppelspitze in der Bundestagsfraktion demnächst ausgeht: Die Gewinnerin steht mit Sahra Wagenknecht schon fest. Selbst wenn sie um des Parteifriedens willen auf eine Kandidatur verzichtet und sich begnügt mit einem Vizeposten, würde ihr Aufstieg nur gebremst. Ganz andere Berufungen könnten folgen, bis hin zur Parteivorsitzenden. Und einen Verlierer gibt es auch schon: Gysi. Er erweist sich wieder einmal unfähig als Manager von Personalkonflikten.

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