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Meinung: Halb drinnen, halb draußen

DIE FDP

Lange nichts mehr von Guido Westerwelle gehört? Jetzt spricht der FDPChef wieder: Der Erfolg seiner Partei bei den Landtagswahlen sei als „Auftrag zu einer Kehrtwende zur Vernunft in der Politik“ zu verstehen. Westerwelle meint zwar die rot-grüne Bundesregierung; aber natürlich passt seine Analyse ebenso gut auf die Liberalen. Keine Kasperei mehr mit der Kanzlerkandidatenrolle, keine Koketterie mehr mit dem Antisemitismus seit dem Desaster bei der Bundestagswahl – und schon geht’s wieder aufwärts. Aber kann das wirklich so einfach sein? Die FDP ist, jedenfalls bundespolitisch, nicht gewendet, sondern eigentlich gar nicht mehr aufgetreten. Dafür gibt es in der Regel keine Punkte. Ein Teil des Erfolgs dürfen sich deshalb die Liberalen in Hessen und Niedersachsen selbst zugute schreiben. In erster Linie aber zeigen die beiden Landtagswahlen, dass die FDP als Ausgleichs- und Funktionspartei zu und zwischen den Großen in der Bundesrepublik von einer ausreichenden Anzahl Wähler weiter erwünscht ist. Genau diese Rolle jedoch wollte Westerwelle ablegen. Sein Dilemma: Jetzt hat er sie zurück – und läuft Gefahr, damit gar nichts anfangen zu können, weil die CDU so stark wird. Aber nochmal wenden, das wird er wohl nicht wagen. lom

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