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Meinung: Halb süß, halb bitter

DIE GRÜNEN

Gestern konnte man bei den Grünen sehen, wie es wirkt, wenn der Mund etwas anderes sagt als die Augen. Während die offiziellen Worte vom Erfolg der eigenen Partei und den schönen Zuwächsen handelten, verrieten die Augen: Mitregieren dürfen wir nicht – und, was noch mehr irritiert, bei den dramatischen Verlusten der SPD hätte das eigene Ergebnis weit höher ausfallen müssen. Schon spüren die Grünen, dass auch ihnen die schlechte Vorstellung der Bundesregierung allmählich schadet. Der andere Grund für den besorgten Zug um grüne Augen liegt darin, dass nun in Berlin zwischen Bundesrat und Bundestag, zwischen Schröder und Koch, zwischen Clement und Merz großkoalitionäre Politik angesagt ist. Besonders schmerzlich und ironisch für die Grünen dürfte daran sein, dass sie am Rande stehen und dabei sozial wie wirtschaftspolitisch der Union näher sind als ihrem Koalitionspartner. Dabei noch aufzufallen, ohne eine schiefe Figur zu machen, dazu ist schon feinste politische Choreografie vonnöten. Ob das ohne Fischer möglich sein wird, der sich in der Außenpolitik zurzeit vergebens verausgabt? Jetzt schlägt die Stunde des Dutzends gleich starker oder gleich schwacher Politiker hinter Fischer. Oder ihr Stündlein.bul

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