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Meinung: Heiße Sache

DIE SPD ENTDECKT DEN WAHLKAMPF

Man könnte sich jetzt darüber lustig machen, könnte sagen: Vorsicht, die SPD will Wahlkampf machen, sie hat auch schon gemerkt, um was es geht. So in der Art. Bloß: Die Art, in der SPD-Generalsekretär Franz Müntefering nun sagt, dass seine Partei die heiße Phase „vorziehen“ will, die klingt orientierungslos. Und das ist dann nicht mehr lustig – für die SPD. Die heiße Phase: Mittendrin sind die Parteien, und wer das jetzt erst merkt, der läuft Gefahr, zu spät zu kommen. Die Kampa, die oft gerühmte, hat nicht nur ihren Mythos verloren. Sonst wäre ihr aufgefallen, dass der Wahlkampf des Kandidaten „der anderen“ so amerikanisch ist, wie ihrer sein wollte, ausdauernd, breit angelegt, mit schleichender Wirkung, ohne allzu viele Härten. „Smooth operator Edi“ – wenn die Kampa das rechtzeitig verstanden hätte, dann hätte sie keine einzige Aktion, keine einzige Ankündigung des „K-Teams“ länger als eine halbe Stunde unbeantwortet gelassen. Sie hätte Stoiber provoziert, und seine Pläne wären längst deutlicher geworden. Die Unterscheidbarkeit zwischen den Bewerbern auch. So kann er fortfahren wie bisher, ziemlich weit voraus sogar, wie die Umfragen zeigen. Und da will jetzt die Sozialdemokratie hinterher, will doch schon am nächsten Montag mit ihrem „Truck“ starten. Nicht nur Wolfgang Clement wird darüber lachen. cas

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