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Meinung: Heiße Suppe

Die Grünen haben’s gut. Und zwar nicht nur an der SPD gemessen, sondern auch an ihresgleichen, der anderen kleinen Partei, der FDP.

Die Grünen haben’s gut. Und zwar nicht nur an der SPD gemessen, sondern auch an ihresgleichen, der anderen kleinen Partei, der FDP. Während die ihr Projekt 18 leise beerdigt, zur Solidität zurückkehrt und versucht, mindestens das (ebenfalls von Möllemann stammende) Projekt 8 zu verwirklichen, steigen die Grünen. Sie sind jetzt stabil bei zweistelligen Zahlen: Elf, zwölf Prozent im Bund, in der Hauptstadt 18 Prozent – da können sich Fischer und Ströbele und die anderen gemeinsam freuen. Einen Chaotenverein nennt sie heute niemand mehr. Erfolg verbindet. Nur mit der SPD entzweit er, weil manche dort meinen – wie mitunter auch der Kanzler –, dass sie die ganze harte Arbeit machen müssen. Das wäre das Bild vom Koch und vom Kellner einmal anders verstanden: Der Koch steht immer da, wo es heiß ist, brutzelt unermüdlich, der Kellner kann sich zwischendurch mal ausruhen. Oder so ähnlich. Wenn der Kanzler richtig schlecht gelaunt ist, dann redet er in dieser Weise. Ganz falsch ist eines nicht: dass die Grünen irgendwie den Eindruck zu erwecken vermögen, als hätten sie mit dem ganzen Reformkladderadatsch nichts zu tun. Auch dass sie dem Partner bei der Bürgerversicherung widersprechen, wen kümmert’s? Nicht den Wähler, nur die SPD. Aber Vorsicht: Die Grünen, so wie sie jetzt personell dastehen, haben keinen anderen Regierungspartner. Und vor diesem Hintergrund sind sie gut beraten, sich jetzt auch mal an die Arbeit zu machen und zum Beispiel Hartz zu erklären. Ihnen, voran dem beliebtesten aller Politiker, Joschka Fischer, glaubt man vielleicht sogar noch. Oder ist ihnen die Sache zu heiß? cas

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