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Herbstgutachten: Aufschwüngleinchen

Aufschwung? Der läuft, da brauchen wir uns nicht drum zu kümmern.

Aufschwung? Der läuft, da brauchen wir uns nicht drum zu kümmern. So sehen die meisten der wichtigen Köpfe im Bundestag die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft. Entsprechend fällt ihre politische To-do-Liste aus: Die Union steht für eine weitere Ausweitung der Sozialausgaben, die Sozialdemokraten für höhere Steuern. Die Zahlen über das Wachstum, die die führenden Wirtschaftsinstitute an diesem Donnerstag vorlegen werden, decken sich nicht mit dieser Agenda. Sie zeugen von einem allenfalls zaghaften Aufschwung in den kommenden Monaten. Eine um 1,8 Prozent höhere Wirtschaftsleistung verspricht das Herbstgutachten für 2014. Das ist wenig. Zum einen, weil die Rahmenbedingungen derzeit nicht übel sind – Geld ist billig wie nie, und Fachkräfte aus ganz Europa strömen in die Bundesrepublik. Zum anderen, weil die anstehenden Aufgaben eine Menge Kraft erfordern: Kurzfristig wird die Euro-Krise die Deutschen viel Geld kosten, mittel- und langfristig kommen die Energiewende und die Demografie hinzu. Dass es in allererster Linie nun darum gehen muss, Wachstumsraten deutlich jenseits der zwei Prozent zu erreichen, sagt laut vernehmbar derzeit niemand. Dabei müsste dies eines der wichtigsten Ziele der nächsten Bundesregierung sein. brö

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