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Meinung: Herr und Hemd

Was den Zustand der Welt angeht, so gilt inzwischen das Beammich-hoch-Scotty-Gesetz: kein intelligentes Leben da unten. Es spricht immerhin für den Menschen, dass er die Kreativsten unter seinesgleichen beauftragt hat, etwas zu tun.

Was den Zustand der Welt angeht, so gilt inzwischen das Beammich-hoch-Scotty-Gesetz: kein intelligentes Leben da unten. Es spricht immerhin für den Menschen, dass er die Kreativsten unter seinesgleichen beauftragt hat, etwas zu tun. Der intelligente Mensch ist eine Utopie – aber er kann sich zumindest intelligente Kleidung anziehen: Das ist die Botschaft einer Konferenz in Cottbus, die jetzt die Möglichkeiten der neuen Technik ausgelotet hat. Die erste Entwicklungsstufe ist nur ein kleiner Schritt: Das Handy wird ins Hemd integriert. „Verbindung mit Direktor Meier von Meier und Söhne“, werden wir in den Kragen raunen, und schon ist Meier dran, vorausgesetzt, dessen Telefonhemd steckt nicht gerade in der Wäsche. Der Jogging-Anzug der Zukunft bremst im Schritt, wenn der Puls zu heftig schlägt, und der Strom für all das kommt aus Sonnenkollektoren in den Schulterklappen. Doch ein intelligentes Hemd muss bald mehr können – es sollte zum Beispiel seinen Träger hindern, Blödsinn zu reden. Roland!, hätte es dem hessischen Ministerpräsidenten gesagt, lass diesen Vergleich mit dem Judenstern! Und rechtzeitig den Strom fürs Mikro abgedreht. Sehen Sie: Deshalb brauchen wir die neue Technik. Ganz dringend.

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