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Hessen: Kritik und Selbstkritik

Trotz der krachenden Niederlage erwacht die SPD in Hessen nicht aus ihrer Selbstverblendung.

In Hessen ist gerade zu besichtigen, wie eine demokratische Partei sogar nach einer krachenden Niederlage nicht aus ihrer Selbstverblendung erwacht, sondern sie mit den Mitteln politischen Sektierertums auskurieren will. Kritik und Selbstkritik heißt es in hermetischen Vereinen stets, wenn sich die Wirklichkeit den hochfahrenden Wünschen nicht fügen wollte. Die Kritik richtet sich dabei mit aller Macht auf den Sündenbock, gegen den die Frustration sich entladen kann. In Hessen sind das die vier Abweichler, die ausdrücklich aufgefordert werden, nicht mehr in der Fraktion zu erscheinen, deren Posten in den Ausschüssen durch andere ersetzt werden – in einem Landtag, der in der nächsten Woche aufgelöst wird. Abgewichen sind Metzger, Walter und Co. allerdings nur von der kollektiven Lüge, die in der Selbstkritik nicht vorkommt. Das Wahlversprechen, sich nicht von der Linken unterstützen zu lassen, ist der Fehler, den man eingesteht. Ein Fehler war das gewiss, doch erst der Wortbruch danach war es, der das Vertrauen in Ypsilantis Partei zerstört hat. Ganz schneidig nun ihr neuer Spitzenkandidat – er kann sich sogar vorstellen, mit der CDU zu regieren. Wer so hart ist gegen andere und so wendig mit sich selbst, dem kann nur noch die nächste Niederlage helfen. tib

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