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Meinung: Hilfe aus der Moschee

Die Jugendkriminalität nehme zu und die bisherigen Methoden der Polizei seien offenbar nicht wirksam genug. Sagt ein Berliner Verbrechensbekämpfer.

Die Jugendkriminalität nehme zu und die bisherigen Methoden der Polizei seien offenbar nicht wirksam genug. Sagt ein Berliner Verbrechensbekämpfer. Und probiert deshalb neue aus: Weil ein großer Teil der jugendlichen Kriminellen muslimischen Glaubens ist, will er mit Moscheen kooperieren: den Vorbetern oder Imamen die Namen der Delinquenten nennen, damit die positiven Einfluss nehmen können. Dass diese an sich nahe liegende Idee überhaupt Aufsehen erregen kann, zeigt, wie schwer sich die Mehrheitsgesellschaft damit tut, Vertreter des muslimischen Glaubens als gleichberechtigte Partner im Ringen um eine friedliche Stadt anzunehmen. Da wird gleich wieder die Gefahr beschworen, die drohe, wenn der Islam noch mehr Einfluss gewinne: Was weiß man denn schon, was in Moscheen wirklich passiert! Vielleicht werden die Jugendlichen dort erst richtig aufgehetzt, gar zu Gotteskriegern umerzogen! Die Vertreter türkischer oder muslimischer Gruppen dagegen zeigen sich hocherfreut über das Angebot zur Kooperation, das ihnen eine der seltenen Möglichkeiten gibt, ihr „Angekommensein“ in der Gesellschaft zu beweisen. Sie seien Teil dieser Gesellschaft mit Rechten und Pflichten, heißt es beim Islamischen Kulturzentrum. Und es ist an der Zeit, diese Beteuerungen zu glauben, ihnen wenigstens die Chance zu geben, sich als wahr zu erweisen. Denn wenn das generelle Misstrauen gegenüber dem Islam nicht wenigstens projektweise aufgegeben werden kann, kommt diese Gesellschaft in der Integrationsfrage nie vom Fleck. ari

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