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Hochbegabte in Berlin: Der Re-Reformator

Berlins Bildungssenator hat viel zu tun. Er muss nicht nur reformieren, sondern auch jede Menge Reformen aus der Zeit des Nach-Pisa-Aktivismus re-reformieren.

Das ist keine leichte Aufgabe, weil die politischen Vorzeichen die gleichen geblieben sind. Jürgen Zöllner muss also seine Parteifreunde und Koalitionspartner jedes Mal davon überzeugen, dass sie ihre eigenen Entscheidungen revidieren sollen. Mitunter dauert dieser Prozess mehrere Jahre, wie man beim Gezerre um das Jahrgangsübergreifende Lernen sehen kann. Mitunter geht es aber auch ganz schnell, wie der Senator jetzt bei den Hochbegabtenklassen gezeigt hat: Binnen weniger Monate ist er der Bitte der Schulen nachgekommen, die Kinder nicht mehr innerhalb von elf Jahren zum Abitur zu drängeln, sondern ihnen wie allen anderen zwölf Jahre zu geben. Damit sie mehr Zeit für zusätzliche Themen haben, die ihren besonderen Begabungen gerecht werden, und damit sie nicht schon mit 15 oder 16 Jahren ein Studium aufnehmen müssen – in einem Alter also, in dem man noch nicht einmal einen eigenen Mietvertrag unterschreiben kann. Zöllner hat das Naheliegende getan. Gut so. sve

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