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Meinung: Holocaust der Hühner?

BERLINER GERICHT VERBIETET TIERSCHUTZ-KAMPAGNE

Die Erinnerung an den Holocaust ist an feste Begriffe gebunden, an Rituale – er ist auch von Tabus umstellt. Das Wort ist aber längst auch eine Art Markenzeichen geworden. Immer wieder wird „der Holocaust“ zu Vergleichen herangezogen, um ein besonders schlimmes Verbrechen anzuprangern. Mit diesem Vergleich arbeiteten Abtreibungsgegner und Tierschützer. Und immer wieder hat die öffentliche Diskussion solche Vergleiche abgelehnt. Peta, eine internationale Tierschutzorganisation, will mit einer Kampagne gegen das Leiden von Käfighühnern und Mastschweinen „den Holocaust auf ihrem Teller“ anprangern. Der Zentralrat der Juden hat gegen diesen Titel geklagt, das Berliner Landgericht hat gegen die Tierschützer entschieden. In anderen Ländern Europas habe der Titel keinen Anstoß erregt, so der Anwalt von Peta. Es kann dahingestellt bleiben, ob er damit Recht hat. In Deutschland wird das Wort Holocaust für lange Zeit das Synonym für ein ganz bestimmtes Verbrechen sein. Das allen Vergleichen entzogen bleibt – erst recht allen Versuchen der werbewirksamen Vermarktung. cha

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