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Meinung: Holt es auch bei den anderen

NACH DEM GESUNDHEITSKONSENS

Wenn alle Betroffenen Kritik äußerten, sei eine Reform ganz gut gelungen. Meint Angela Merkel. Sie trifft mit ihrer Formulierung den Nagel auf den Kopf. Alle äußern Kritik. Die Sozialverbände, die SPDLinken und die unvermeidliche Ursula Engelen-Kefer vom DGB. Sie will Korrekturen. Andrea Nahles möchte für die SPD-Linken nachverhandeln. Walter Hirrlinger vom Sozialverband VdK will prüfen, ob er Unterschriften sammelt. Da fehlt doch was am Tag danach! Etwas Ur-Vertrautes aus fünfzehn Jahren kleinteiliger Bemühungen um eine Reform der maroden Sozialsysteme. Etwas, an das wir uns so gewöhnt haben wie daran, dass die kleinteiligen Bemühungen in schöner Regelmäßigkeit gescheitert sind. Es fehlt einfach – der Aufschrei. Engelen-Kefer, Nahles, Hirrlinger tragen Einwände vor. Aber das kategorische Nein bleibt aus. Ein Fortschritt. Es darf darüber gestritten werden, dass diese Reform nur die Versicherten, nicht aber Ärzteverbände und Pharmaindustrie belastet. Aber die Haltung „Holt es bei den anderen, nicht bei uns“ hat keinen Rückhalt mehr, seit die Gewerkschaften mit ihrem fundamentalen Protest gegen die Agenda 2010 gescheitert sind. tib

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