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Im WORT laut: „Angepasstes Leben“

Bundeskanzlerin Angela Merkel berichtet in der „Bild am Sonntag“ von ihrem Leben in der DDR: „Mein Vater kam in den 60er Jahren zu der Erkenntnis, dass die Teilung Deutschlands für eine bestimmte Zeit als Realität hinzunehmen sei, und dass Seelsorge in der DDR etwas anderes als in der Bundesrepublik zu sein habe. Das heißt aber nicht, dass er diese Realität guthieß oder den Gedanken an die Einheit aufgegeben hätte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel berichtet in der „Bild am Sonntag“ von ihrem Leben in der DDR:

„Mein Vater kam in den 60er Jahren zu der Erkenntnis, dass die Teilung Deutschlands für eine bestimmte Zeit als Realität hinzunehmen sei, und dass Seelsorge in der DDR etwas anderes als in der Bundesrepublik zu sein habe. Das heißt aber nicht, dass er diese Realität guthieß oder den Gedanken an die Einheit aufgegeben hätte. Er hatte sehr früh erkannt, dass das, was in der Theorie des Sozialismus vorausgesagt wurde, den Praxistest nicht bestehen würde. Deshalb musste das Ganze in den sogenannten ,real existierenden Sozialismus’ umgetauft werden. Und mit der Rolle der Kirche in so einer Gesellschaft hat er sich dann beschäftigt.“ Merkel hat sich, wie sie sagt, in der DDR zurückgehalten: „Politisch habe ich natürlich ein angepasstes Leben geführt. Wenn ich immer gesagt hätte, was ich gedacht habe, dann wäre mein Leben anders verlaufen.“ Sie betont jedoch: „Ich hätte nie einen Freund verraten. Ich hätte nie bei der Stasi mitgemacht und andere verpfiffen. Ich habe oft geschwiegen, aber ich habe nur ganz selten etwas gesagt, was ich eigentlich nicht vertreten konnte.“

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