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Im WORT laut: „Mit einem Mal stand man im Abseits“

Unter der Überschrift „Gerechter Krieg“ schreibt die „Bild am Sonntag“ zu Libyen:Der Widerstand gegen Hitler und seine Mörderbande hat auf die Landung der Alliierten in der Normandie so inständig gehofft wie die Rebellen von Bengasi auf die Kampfjets der Demokratien. Die Gedanken und Gebete auch der Deutschen sind jetzt bei den Piloten, die über Nordafrika ihr Leben riskieren.

Unter der Überschrift „Gerechter Krieg“ schreibt die „Bild am Sonntag“ zu Libyen:

Der Widerstand gegen Hitler und seine Mörderbande hat auf die Landung der Alliierten in der Normandie so inständig gehofft wie die Rebellen von Bengasi auf die Kampfjets der Demokratien. Die Gedanken und Gebete auch der Deutschen sind jetzt bei den Piloten, die über Nordafrika ihr Leben riskieren.



Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ kritisiert zwar Guido Westerwelles Vorgehen im UN-Sicherheitsrat, gibt aber zu bedenken:

In der Sache ist es aber durchaus folgerichtig von Westerwelle, der schließlich von der Bundeskanzlerin unterstützt wird, sich gegen eine deutsche Teilnahme an einer militärischen Operation zu wenden. Von Gaddafis Libyen geht zumindest derzeit keine unmittelbare militärische Bedrohung für ein Nachbarland aus, erst recht nicht für Europa.

Natürlich wünscht sich auch die Bundesregierung ein anderes Libyen, das zumindest ein bisschen näher an westlichen Vorstellungen von „good governance“ ist und in dem nicht ein Despot seine Gegner niederknüppeln oder umbringen lässt. Doch das wünscht man sich für viele Länder. In kaum einem ist bisher der Versuch gelungen, eine solche ordentliche Regierungsform von außen aufzuzwingen, wenn nicht von innen schon wesentliche Vorarbeiten geleistet waren. Afghanistan lehrt das nun schon seit vielen Jahren.

Im „Spiegel“ heißt es dazu:

Wann hat sich Deutschland je im Kreise der Partner so isoliert? Als kurz vor Ausbruch des Irakkriegs die Bundesregierung, die damals ebenfalls im Sicherheitsrat vertreten war, gegen die Position der USA und Großbritannien Stellung bezog, hatte man Frankreich auf seiner Seite.

Es ist eine neue Position. Deutschland ist nach seinem Selbstverständnis das Land, für das Alleingänge nicht infrage kommen. Offenbar hat man in der Bundesregierung lange nicht damit gerechnet, dass der Sicherheitsrat militärische Aktionen gegen Libyen billigen würde. Als sich ein Sinneswandel in den USA und anderen Ländern abzeichnete, hatten die Deutschen sich schon zu stark festgelegt. Mit einem Mal stand man im Abseits.

Die konservative österreichische Tageszeitung „Die Presse“ meint:

Mit dem Beginn des Militäreinsatzes gegen Gaddafi ist eine schon vergessen geglaubte Idee auf die Weltbühne zurückgekehrt: die der universellen Gültigkeit von Menschenrechten.

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