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Im WORT laut: „Weil sie böse sind“

Dieser "Tatort" war anders, fabelhaft und faszinierend.

Sonntag ist „Tatort“. Doch die letzte Folge stach heraus. In „Weil sie böse sind“ hatte der Zuschauer am Ende gar Mitleid mit dem Dreifachmörder. Ein paar erste Kritiken:

Auf Stern.de heißt es: „Regisseur Florian Schwarz stellt die Kategorien von Gut und Böse, Recht und Gerechtigkeit kurzerhand auf den Kopf. Der Täter wird zum Opfer und Werkzeug, um das Leben von Herrenmenschen auszulöschen. Denn die drei Geschwister der adeligen Staupen-Familie sind sadistisch, skrupellos und steinreich. (...) Es ist ein fabelhafter Plot. Und da stört es auch überhaupt nicht, dass die beiden Kommissare Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) und Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) zur Aufklärung der Morde überhaupt nichts beizutragen haben.“

Die „Augsburger Allgemeine“ schreibt: „Und so kommt der Mörder ungeschoren davon, und man hat trotzdem das Gefühl, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat. Ein faszinierendes Spiel zwischen Gut und Böse, bei dem der Zuschauer immer einen Informationsvorsprung hat, eine Story, die fast an eine griechische Tragödie erinnert, und das alles garniert mit klasse Schauspielern – richtig gute Krimikost.“

Der „Kurier“ aus Österreich ist anderer Meinung: „Der jüngste ,Tatort’ war eine herbe Enttäuschung. Eine seltsame und durchsichtige Geschichte über einen ins Mittelalter (!) zurückreichenden Familienzwist; eine Ermittlerin, die wie eine rothaarige Barbiepuppe in Secondhand-Kleidung planlos durch den Film stöckelte. Nicht einmal der Mörder wurde gefasst am Schluss. Wo soll das alles noch hinführen?“

Und die „Stuttgarter Zeitung“ meint: „Ein ziemlich fiktives Vergnügen also, das trotz aller nachvollziehbaren üblen Machenschaften gar nicht den Anspruch erhebt, eine glaubwürdige Geschichte zu sein, sondern eine überhöhte Parabel ist, in der der einzig Gute, obwohl Täter, am Ende davonkam.“

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