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Immobilienkrise: Reinigendes Gewitter

Die internationale Finanzkrise hat Berlin erreicht. Die Immobilienpreise verfallen quasi über Nacht. Aber auch das gehört zum Markt.

Erschreckend schnell hat die internationale Finanzkrise Berlin erreicht. Plötzlich ist alles anders: Der Boom vorbei, die Heuschrecken weg – und die Preise von Wohn- und Geschäftshäusern verfallen. Der stolze Eigentümer einer Wohnung in Grunewald erlebt, wie sein Eigentum gleichsam über Nacht dreißig bis fünfzig Prozent an Wert verliert. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen? Tut es aber. Denn Berlin ist ein wichtiger Punkt auf der Landkarte des „globalen Dorfs“ und hat weltweit die Begehrlichkeiten von Investoren geweckt. Deshalb floss das Geld in Strömen in die Stadt. Die Quelle versiegt. Wegen der Finanzkrise in den USA. Die Kredithäuser besinnen sich auf den „realen“ Wert der Immobilien, die mit ihrem Geld bezahlt wurden. Darüber entscheiden nicht die Erwartungen der Investoren, sondern die Kaufkraft der Menschen in der Stadt. Diese stagniert in Berlin seit Jahren. Die meisten haben einfach kein Geld für höhere Mieten. Der erste Investor, der auf steigende Mieten spekulierte, streckte deshalb die Waffen: Die erste große Insolvenz ist amtlich. Weitere könnten folgen. Aber auch das gehört zum Markt: das reinigende Gewitter.ball

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