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Meinung: In die Schweiz!

Ein bisschen besorgt waren wir schon. Würde Saddam, der ja trockene Wärme braucht, seinen Lebensabend im feuchtheißen Sudan verbringen müssen oder im nicht weniger versumpften Pakistan?

Ein bisschen besorgt waren wir schon. Würde Saddam, der ja trockene Wärme braucht, seinen Lebensabend im feuchtheißen Sudan verbringen müssen oder im nicht weniger versumpften Pakistan? Gottlob hat ihm jetzt eine klimatisch bedeutend angenehmere Region Asyl offeriert: der Schweizer Kanton Wallis. Kenner der Schweiz brauchen nicht lange, um auf den Urheber dieses Angebots zu kommen. Es ist Jean Ziegler, der entschlossenste Feind des, wie er minütlich mitteilt, „mörderischen Dschungelkapitalismus“. Sein Vorschlag klingt praktikabel, denn schon die frühen Globalisierungskritiker Kaiser Bokassa und Mobutu Sese Seko durften einst am Genfer See von ihrem entbehrungsreichen Regierungsalltag entspannen; man wird vermuten dürfen, dass ebenso wie sie auch Saddam die angenehmen Schweizer Steuergesetze zu schätzen weiß. Der IrakKrieg wäre dann endlich hinfällig, und der Diktator könnte sein reiches Know-how zügig in den Dienst der Bekämpfung der wirklich Bösen stellen, denn die sitzen ja bekanntlich in Massen in den Chefetagen der Schweizer Banken. Und wenn er dereinst müde ablässt vom Tagwerk, wird er droben bei Zermatt als Alm-Öhi ein schönes Auskommen haben. Nur der Vollbart fehlt noch.

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