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Meinung: In kleinen Dosen

DAS PFLICHTPFAND KOMMT

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Das Dosenpfand ist rechtens und kann pünktlich zum 1. Januar eingeführt werden. Mit einem Stopp des Dosenpfandes hatte allerdings niemand mehr ernsthaft gerechnet, nicht einmal der Handel, der bis zuletzt verbittert gegen das Pflichtpfand kämpfte. Jetzt muss die Branche Versäumtes nachholen: den Aufbau eines bundesweit einheitlichen Rücknahmesystems für Dosen und Einwegflaschen. Bis zum Oktober 2003 gibt Umweltminister Jürgen Trittin dem Handel Zeit, das Pfandsystem auf die Beine zu stellen. Bis dahin werden Bund und Länder bei der Durchsetzung der Verpackungsverordnung ein Auge zudrücken. Die Händler brauchen nur Getränkeverpackungen zurückzunehmen, die sie selbst verkauft haben. Das ist zwar unpraktisch für die Kunden, derzeit aber nicht anders machbar. Trittin beweist mit dem Kompromiss Augenmaß. Dass der Handel die Einführung des Dosenpfandes regelrecht verweigert hat, ist heute nicht mehr zu ändern. Doch diese Strategie hat Folgen: Handel und Industrie haben sich mit ihrer Renitenz unglaubwürdig gemacht. Trittin ist für das nächste Mal vorgewarnt. msh

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