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Meinung: Indien: Der Westen schlägt zurück

Wer ein Patent hat, der hat in der Regel Glück. Denn wer etwas Praktisches erfindet, sei es einen elektrischen Eierwärmer, eine besondere Kartonfalttechnik oder eine Turbine, der hat oft ausgesorgt.

Wer ein Patent hat, der hat in der Regel Glück. Denn wer etwas Praktisches erfindet, sei es einen elektrischen Eierwärmer, eine besondere Kartonfalttechnik oder eine Turbine, der hat oft ausgesorgt. Mit einer guten Erfindung kann man eben viel Geld verdienen. Mittlerweile haben Patente jedoch eine zweite, eine Art Kolonialisationsfunktion. Im jüngsten Streit hat eine amerikanische Firma ein Patent auf Basmati-Reis angemeldet. Das bedeutet, dass in den USA nur diese Firma diesen Reis herstellen und verkaufen darf. Es sei denn, jemand erwirbt eine Lizenz der Firma. Es geht dabei jedoch um eine Pflanze, die ursprünglich in Indien gezüchtet worden ist. Genau das mussten die Inder den Amerikanern nun beweisen. Darauf muss man auch erst einmal kommen, denn Reis gehört zu Indien so selbstverständlich wie Bier zu Deutschland. Die Inder mussten den Amerikanern also beweisen, dass die ihren Basmati-Reis nur nachgebaut haben, und sie damit vom US-Markt verdrängt hätten. Bei 13 der insgesamt 16 Patente hat es geklappt. Sie wurden der US-Firma wieder aberkannt. Es scheint so, als habe sich die Markenpiraterie an westlichen Luxuswaren in Asien umgedreht. Jetzt schlägt der Westen zurück, mit Biopiraterie. Der Unterschied: Der Westen konnte sich auf sein Markenrecht berufen. Für ein Agrar-Produkt gibt es jedoch noch keinen internationalen Schutz. Solch einen Vorstoß von EU, Schweiz und Indien blockieren die USA gerade.

kek

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