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Meinung: Indien und Pakistan: Ein Fortschritt namens Pragmatismus

Niemand hat vom indisch-pakistanischen Gipfeltreffen in Agra Wunder erwartet. Aber die Tatsache, dass die beiden verfeindeten Staaten des Subkontinents sich zusammengesetzt haben um über den Zankapfel Kaschmir zu sprechen, ist schon ein Riesenschritt vorwärts.

Niemand hat vom indisch-pakistanischen Gipfeltreffen in Agra Wunder erwartet. Aber die Tatsache, dass die beiden verfeindeten Staaten des Subkontinents sich zusammengesetzt haben um über den Zankapfel Kaschmir zu sprechen, ist schon ein Riesenschritt vorwärts. Immerhin haben die beiden Länder zwei Kriege um das umstrittene Territorium geführt. Beide Führer sind nun entschlossen, den blutigen und kostspieligen Kalten Krieg zu beenden, um endlich in Schulen und Straßen zu investieren anstatt in Bomben und Raketen. Doch wird die neugewonnene Einsicht Bestand haben? Immerhin sind in beiden Ländern die Falken emsig dabei, die schmale Brücke, die Musharraf und Vajpayee geschlagen haben, wieder anzusägen. Aber die Alternative zum Frieden ist nach dem Agra-Gipfel hoffentlich nicht mehr Krieg sondern Pragmatismus. Die Erfahrungen in Nord-Irland oder im Nahen Osten zeigen, wie langwierig und schwierig sich Annäherungen gestalten können. Auch wenn es die Inder nicht hören wollen: Kaschmir ist und bleibt der Kern des Problems. Ohne Kaschmir und ohne Mitsprache der bisher ausgeschlossenen Kaschmiris kommen die hochgerüsteten Atommächte nicht weiter. Nach dem ersten Schritt in Agra heißt es nun, so flexibel zu bleiben, dass der zweite Schritt folgen kann.

vy.

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