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Meinung: Internationaler Frauentag: Klagen und wagen

In den Abiturklassen stellen sie die Mehrheit und haben die besseren Abschlüsse. An den Universitäten belegen mehr weibliche als männliche Studierende die Vorlesungen, doch nur 40 Prozent Frauen schließen mit dem Diplom ab.

In den Abiturklassen stellen sie die Mehrheit und haben die besseren Abschlüsse. An den Universitäten belegen mehr weibliche als männliche Studierende die Vorlesungen, doch nur 40 Prozent Frauen schließen mit dem Diplom ab. Sie bleiben unterwegs auf der Strecke. Im Wissenschaftsbetrieb sind sie exotische Wesen. In den Chefetagen großer Unternehmen stellen sie weniger als fünf Prozent. Ein Bruch, der verwundern muss. Dazu kommt, dass die Vollzeitbeschäftigung der Frauen weiter zurückgeht, und es unter ihnen prozentual mehr Arbeitslose gibt. Der Grund ist wohl zu suchen in der Entscheidung, die Frauen während und nach ihrer Ausbildung glauben treffen zu müssen: Kind oder Karriere. Dass beides geht, haben die Frauen im Osten gezeigt. Die Durchschnittsfamilie hat heute 1,4 Kinder. Eine "Belastung" die zu schaffen sein müsste, vorausgesetzt, sie wird gut verteilt. Dass Frauen allerdings die Kinder austragen, wird so bleiben. Wenig Sinn macht es, ständig nach Vater Staat zu rufen. Denn was helfen die besten Reformen, wenn Frauen sich nicht trauen. Wenn sie sich einreden lassen, sie seien Rabenmütter, weil sie Vollzeit arbeiten. Oder wenn sie entnervt aufgeben im täglichen Kleinkrieg. Da sind Kreativität, Mut und Kompetenz gefragt, und das nicht nur auf der halben Strecke.

sten

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