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Iran und Putin: Von den Chinesen lernen

Bisher hat der russische Präsident Wladimir Putin den Atomstreit mit dem Iran dazu genutzt, den Westen gegen Teheran auszuspielen. Damit hat er die russischen Interessen nicht gut vertreten: Inzwischen sind nämlich beide Seiten mit Russland äußerst unzufrieden – Iran, weil Moskau die Fertigstellung des Atomkraftwerkes in Buschehr im Süden des Landes verzögert, der Westen, weil Putin sich härteren Sanktionen gegen den Iran verschließt.

Bisher hat der russische Präsident Wladimir Putin den Atomstreit mit dem Iran dazu genutzt, den Westen gegen Teheran auszuspielen. Damit hat er die russischen Interessen nicht gut vertreten: Inzwischen sind nämlich beide Seiten mit Russland äußerst unzufrieden – Iran, weil Moskau die Fertigstellung des Atomkraftwerkes in Buschehr im Süden des Landes verzögert, der Westen, weil Putin sich härteren Sanktionen gegen den Iran verschließt. Erfolgreiche Außenpolitik sieht anders aus. Dass Putin nach seinem Gespräch mit Angela Merkel die Verhandlungen mit Nordkorea zum Modell für den weiteren Umgang mit dem Iran erklärte, macht deutlich, dass er das noch nicht verstanden hat. Auch bei Nordkorea kam es erst zu einer Lösung, nachdem China – angesichts der ersten Testexplosionen im Nachbarland – deutlich Position bezogen hatte. Putin, der heute im Iran den Dialog vorantreiben will, sollte dort nicht die Rolle des Vermittlers geben. Die Bedrohung durch eine Atombombe ist, auch für Russland, zu ernst, als dass man mit ihr machtpolitische Spielchen betreiben sollte. Das immerhin könnte Putin von den Chinesen lernen. mos

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