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Irans Atomreaktor Buschehr: Moskaus Aufgabe

Die volle Inbetriebnahme des Reaktors Buschehr wäre politisch ein verheerendes Signa - auch wenn nichts an dem iranischen Atommeiler gegen internationale Verträge verstößt. Kreml-Chef Medwedew ist überzeugt, dass Teheran die Atombombe anstrebt.

Die Brennstäbe hat Moskau erst vor zwei Jahren geliefert. Gut verpackt und von der Wiener Atomenergiebehörde versiegelt lagern die 82 Tonnen seither auf dem Territorium der Islamischen Republik. An dem Reaktor Buschehr jedoch, dessen Fundamente noch aus der Schahzeit stammen, werkeln russische Techniker schon seit Ewigkeiten. Nichts an dem iranischen Atommeiler verstößt gegen internationale Verträge, von allen Sanktionen der Vereinten Nationen ist der Bau ausdrücklich ausgenommen. Und dennoch wäre seine volle Inbetriebnahme in diesem Jahr politisch ein verheerendes Signal. In der Islamischen Republik gäbe es fortan ein gutes und ein schlechtes Atomprogramm. Und Teheran hätte trotz des internationalen Embargos einen entscheidenden Meilenstein hin zur vollen Atommacht geschafft. Das weiß auch der Kreml, dessen Chef Dmitri Medwedew dem iranischen Präsidenten jüngst schärfer als jeder seiner Vorgänger die Leviten gelesen hat. Medwedew ist überzeugt, dass Teheran parallel zu Buschehr die Atombombe anstrebt. Und an Medwedew liegt es nun, die Inbetriebnahme bis zur Lösung der Bombenfrage zu stoppen.

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