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Israel und der Gazastreifen: Kein Licht, nur Tunnel

Endstation Sackgasse. Der Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas ist geplatzt, die Raketen aus Gaza fliegen wieder. Israels Armee bereitet sich auf eine Invasion vor – ein weiterer Versuch, mit Gewalt zu regeln, was mit Gewalt nicht zu regeln ist. Und die übervölkerte Küstenregion entwickelt sich immer mehr zu einem politischen und ökonomischen Niemandsland.

Palästinenser der Westbank verlieren langsam die Hoffnung, dass sich mit der Hamasführung noch eine gemeinsame Linie finden lässt, um den Gazastreifen in einen Palästinenserstaat einzubeziehen. Israel blockiert seit fast zwei Monaten alle Zugänge zu dem Gebiet und macht dessen Bevölkerung zu Geiseln der radikalen Raketenbastler. Auch Nachbar Ägypten fährt eine ähnlich harte Linie und hält seine Grenzen dicht. Einzige Konzession ist der geduldete Massenschmuggel durch die mehr als 800 Tunnel zwischen Gaza und Sinai. Kairo fürchtet ein radikales Hamas-Emirat an seiner Westgrenze, dessen Ideen nach Ägypten ausstrahlen könnten. Und es fürchtet, eines Tages auf dem Landstrich ganz sitzen zu bleiben, wenn man im Falle israelischer Blockaden die Versorgung der 1,5 Millionen Palästinenser offiziell garantiert.

Die Politik der Isolierung von Hamas ist gescheitert. Sie hat keines der Probleme einer Lösung näher gebracht. Sie hat alle Beteiligten immer tiefer in die Sackgasse und die betroffenen Menschen an den Rand einer humanitären Katastrophe geführt. Fragile Waffenruhen im Wechsel mit harschen Militäraktionen, mehr ist dabei nicht herausgekommen.

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