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Meinung: Japan: Walfang nicht emotional diskutieren

„Walfang bleibt verboten und geht doch weiter“ vom 24. Juni Der Walfang zu Forschungszwecken, den Japan durchführt, stellt eine rechtmäßige Handlung gemäß Art.

„Walfang bleibt verboten und geht doch weiter“ vom 24. Juni

Der Walfang zu Forschungszwecken, den Japan durchführt, stellt eine rechtmäßige Handlung gemäß Art. 8 des internationalen Walfangabkommens dar. Aus diesem Grund beruhen der in dem Beitrag angeführte Hinweis, Japan jage „trotz des Verbots“ Wale, sowie der Kommentar einer dritten Person, Japan sei für den Kompromiss, um auf diese Weise seinen Walfang zu legitimieren, auf einer nicht zutreffenden Einschätzung. Zudem erstreckt sich der japanische Walfang zu Forschungszwecken nicht auf Walarten, deren Bestand so weit abgenommen hat, dass diese vom Aussterben bedroht sind.

Darüber hinaus übernimmt die Regierung von Japan nicht die Kosten für andere Mitgliedsländer der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Zusammenhang mit der IWC. Aus diesem Grund entspricht die Behauptung einer dritten Person, Japan habe „Stimmen … gekauft“, indem es „Hotelübernachtungen, Prostituierte und Entwicklungshilfe“ geleistet habe, in keinster Weise der Wahrheit. Die Mitgliedsländer der IWC entscheiden auf der Grundlage ihres jeweiligen souveränen Urteils über die eigene Position innerhalb der IWC. Auch richtet sich Japan bei der Entscheidung über die Gewährung von wirtschaftlicher Zusammenarbeit keineswegs nach der Haltung der einzelnen Länder innerhalb der IWC.

Auf der anderen Seite stimmt auch die Regierung unseres Landes dem in dem Beitrag angeführten Hinweis der Bundeslandwirtschaftsministerin zu, „man habe die Chance verpasst, sich auf eine vernünftige Lösung mit Blick auf einen besseren Schutz der Wale zu einigen.“ Japan ist der Auffassung, dass die IWC ihre eigentlich zu erfüllende Funktion wiedererlangen sollte sowie dass, basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen, eine angemessene Kontrolle für den Erhalt der Wale und ihre nachhaltige Nutzung sichergestellt werden sollte. Auf der diesjährigen Konferenz hat Japan sich für eine konstruktive Diskussion zur Erreichung einer Übereinkunft eingesetzt. Es ist bedauerlich, dass es diesmal nicht gelungen ist, eine solche Übereinkunft zu erzielen, da einige Länder allzu einseitige Auffassungen vertreten haben.

Die Frage des Walfangs sollte nicht emotional sondern, basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen, vielmehr objektiv und sachlich diskutiert werden. Japan hofft, dass auch der Tagesspiegel als eines der führenden Medienorgane in Deutschland die Grundlage für eine solche Diskussion bereitet.

Mari Miyoshi, Gesandte,

Botschaft von Japan, Berlin-Tiergarten

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