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Meinung: Jetzt bestimmt

UNION UND KANZLERKANDIDATUR

Nur weil der Hinweis von Peter Gauweiler stammt, ist er nicht gleich abzulehnen. Denn Recht hat er, der CSUMann: Die Unionsparteien müssen jetzt rasch darüber entscheiden, wie sie ihren Kanzlerkandidaten, respektive ihre Kandidatin küren. Will heißen: auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 7. März. Nur so unterstreicht die Union ihre Bereitschaft, die Macht zu übernehmen. Die Vorschläge, dafür einen Fahrplan zu bestimmen und die Entscheidung der Parteibasis zu übertragen, sind auch so schlecht nicht. Es müssen ja nicht gleich Vorwahlen wie in Amerika sein. Das hat in Deutschland keine Tradition und ist nicht zu empfehlen. Wunden würden bleiben, Misstrauen auch, und bei zwei Parteien, die eine Wahlkampfgemeinschaft bilden wollen, wäre das gefährlich. Aber Regionalkonferenzen, auf denen sich die Kandidaten vorstellen und ihre Politik erläutern, ohne dass gleich gewissermaßen streitig abgestimmt werden muss – damit hat die CDU gute Erfahrungen gemacht. Auf diese Weise entsteht ein Stimmungsbild. Applaus ist unüberhörbar und tut nicht weh. Diese Form der Offenheit könnte das Verschwiemelte ersetzen, das die letzte Kandidatenfindung hatte; den möglichen Kanzler bei Semmeln und Kaffee zu bestimmen, hat etwas Unwürdiges. Wenn Angela Merkels These richtig ist, dass Gerhard Schröders Verzicht auf den SPD-Vorsitz einen Abschied auf Raten bedeutet, dann muss ein Kanzlerkandidat der Union ziemlich bald als Alternative bereitstehen.cas

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