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Meinung: Kampf dem Trauma

DER FALL DÖRING UND DIE FDP

Niemand soll sich vertun: Aus dem Südwesten der Republik, dem Stammland der Liberalen, droht der FDP im Bund Ärger. Mindestens aber gibt es ärgerliche Schlagzeilen. Die werden heute mit Walter Döring verbunden sein, und der ist in der FDP kein Kleiner: stellvertretender Parteichef, ihr Koordinator für Länderinteressen, Vizeregierungschef in Stuttgart und Wirtschaftsminister. Er will in einem Untersuchungsausschuss des Landtags zu erklären versuchen, dass ihm bei der Bezahlung einer (positiven) Umfrage 1999 zu seiner Wirtschaftspolitik durch eine Firma nichts vorzuwerfen ist. Das klingt nicht gut; auch wenn nichts dran ist. Denn die Freidemokraten haben noch das MöllemannTrauma, sowohl selbst als auch in der Öffentlichkeit, beim Wähler. Da kommt es nicht gut an, dass von „Vetterleswirtschaft“ die Rede ist und Rot-Grün fordert, Döring solle sein Amt ruhen lassen. Sicher, CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel widerspricht, weil rechtlich gilt, dass einer unschuldig ist bis zum Beweis des Gegenteils. Und der Beweis wird schwierig zu führen sein, wenn niemand Döring nachweisen kann, dass er doch irgendwas gewusst hat. Aber andererseits ist es so, politisch, dass irgendwas immer hängen bleiben kann. Deshalb muss die FDP sich Klarheit verschaffen. Und hart vorgehen, entweder bei Döring oder eben gegen die, die ihn zu Fall bringen wollen. Er ist ja auch in diesem Fall Stellvertreter der Partei. cas

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