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Meinung: Kanzler ohne Konjunktur

Das sind schon harte Zeiten. Die Arbeitslosigkeit steigt vielleicht nicht ganz so wie befürchtet, aber immer noch schlimm genug, nämlich auf vier Millionen.

Das sind schon harte Zeiten. Die Arbeitslosigkeit steigt vielleicht nicht ganz so wie befürchtet, aber immer noch schlimm genug, nämlich auf vier Millionen. Erinnert das nicht sofort wieder an Kohls Kanzler-Zeiten? Dann die Binnennachfrage: Sie bricht weg. Was, aufs ganze Jahr gesehen, nur am Rande mit den Terroranschlägen zu tun hat. Jetzt auch noch der Export, wo wir Deutsche doch eigentlich Weltmeister sind. 4,5 Prozent weniger als im November 2000 - als Wachstumslokomotive fällt der Außenhandel damit erstmal aus. Denn überall in der EU ist die Konjunktur schwach, und in den USA sind die Signale auch nicht eben stark. Also wird es nicht schnell besser mit den Aufträgen und für den Kanzler. Verständlich, dass einem da die Hände zittern können. Dass Schröder etwas unternehmen will. Er ist spät dran. Beim Arbeitsmarkt drängen die Grünen schon seit einem halben Jahr, und was der Kanzler inzwischen vorhat, reicht nicht aus. Sein Versuch mit der Investitionsförderung wirkt hektisch, nicht strategisch. Und beim Export hilft nichts außer Warten. Oder sagen wir so: die Krise aussitzen. Ende 2002 wird es besser werden. Richtig, auch das erinnert an Kohls Zeiten. In diesem Fall wären es seine besseren.

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